Lieferengpässe bei Arzneien: Apotheken schlagen Alarm

2025 erreicht die Versorgungskrise in deutschen Apotheken einen neuen Höhepunkt: Lieferengpässe bei lebenswichtigen Arzneimitteln wie Antibiotika, Blutdrucksenkern und Fiebersäften belasten Patient:innen und medizinisches Personal zunehmend. Apothekenverbände sprechen von über 500 betroffenen Präparaten.

Hintergrund sind globale Produktionsengpässe, die Abhängigkeit von asiatischen Wirkstoffherstellern sowie neue EU-Regularien zur Umwelt- und Qualitätskontrolle. Auch Logistikprobleme durch Klimakatastrophen und politische Instabilitäten verschärfen die Lage.

Apotheker:innen berichten von täglichen Notlösungen, Improvisationen und enormem Beratungsbedarf. Eltern, ältere Menschen und chronisch Kranke sind besonders betroffen.

Die Bundesregierung reagierte mit einem Sofortprogramm: gezielte Wirkstoffproduktion in Europa, Lagerhaltungspflicht für Großhändler und Importerleichterungen. Auch pharmazeutische Manufakturen in Deutschland sollen reaktiviert werden.

Kritiker:innen bemängeln jedoch das späte Handeln und fordern eine strukturelle Neuausrichtung der Arzneimittelversorgung: weniger Abhängigkeit, faire Produktionsbedingungen und digitale Verfügbarkeitsdaten in Echtzeit.

Die Lieferengpässe zeigen deutlich: Gesundheitsversorgung ist ein strategisches Gut – und braucht mehr Resilienz und politische Priorität.

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